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Leserbrief vom 6. Juni 2024 | Vaterland
Falsche Darstellungen zu den Spitalbaukosten
Als langjähriges Mitglied der Geschäftsleitung eines grossen
Schweizer Spitals und somit Mitverantwortlicher für dessen Bauten widerspreche ich entschieden den Pauschalaussagen von Jack Quaderer bezüglich der Kosten für den Neubau des Landesspitals.
Ein fairer Vergleich setzt ein vergleichbares Projekt voraus. Hier aber wird polemisch eine generelle Aussage getroffen. Ein aktuelles Beispiel zeigt die Verhältnismässigkeit Das neue Bettenhaus
beim Spital Grabs kostet 100 Millionen Franken - es ist aber eben «nur» ein Bettenhaus. Der geplante Neubau des Landesspitals hingegen umfasst ein komplettes Spital mit sämtlichen medizinischen Bereichen wie z. B. die Notfallstation, die Radiologie, die OP und Patientenbereiche u. a. m. sowie die logistischen Räumlichkeiten wie die Spitalapotheke, die Anlieferungen, alle Versorgungseinheiten und auch Büros.
Die geplanten Einzelzimmer waren zudem Teil der Vorlage. Sie wurden aus drei wichtigen Gründen gewählt:
1. Erhöhung der Sicherheit;
2. Verbesserung der Auslastung;
3. Steigerung des Patientenkomforts.
Bereits 2019 wurde bewiesen, dass Sanierungs- und Umbauarbeiten im Altbau teurer würden als der Neubau. Daher haben sich sowohl der Landtag als auch das Volk für die Neubauvariante entschieden.
Die Investitionssumme wird vom Staat und dem Spitalbaufonds getragen und ist daher nicht prämienrelevant. Die Unterhaltskosten für einen Neubau werden gegenüber aktuellen Aufwänden markant gesenkt werden können. Nachhaltigkeitsmassnahmen wie die geplante PV-Anlage mit einem Eigenversorgungsgrad von über 50 Prozent unterstützen dies zusätzlich. Solche Massnahmen reduzieren den Gesamtaufwand des Spitals direkt und unmittelbar und steigern die Qualität spürbar.
Der Mehrbetrag von 6 Millionen Franken ermöglicht es uns, das geplante Projekt umzusetzen und im Jahr 2029 unsere Patientinnen und Patienten - und damit unter Umständen auch Sie - im neuen, modernen Spital kompetent zu behandeln und zu pflegen. Setzen wir uns für unser höchstes Gut, die Gesundheit, und für die Gesundheitsversorgung der Generationen von morgen ein. Nehmen Sie an der Abstimmung teil und stimmen Sie mit Ja; jede Stimme
zählt!
Marco Oesch, Mitglied des Steuerungsausschusses Neubau und
Stiftungsrat des Landesspitals Liechtenstein